Beeindruckend und Inspirierend – die Geschichten diverser Persönlichkeiten aus der Sportwelt

Sie sind die Idole von uns Hobbysportlern – die erfolgreichen und sympathischen Persönlichkeiten aus der Sportwelt. Wer möchte nicht auch gerne mal Olympiasieger, Weltmeister oder Europameister sein? Nur, wollen wir den beschwerlichen Weg dorthin wirklich gehen? Den Weg zum ganz grossen Erfolg braucht viel. Talent, Ehrgeiz, das richtige Umfeld, einen starken Willen – und eine grosse Portion Glück.

Den Erfolg muss jeder für sich selbst definieren, mit Siegen muss dies nicht unbedingt etwas zu tun haben. Doch inspirieren lassen dürfen und sollen wir uns durchaus von den ganz Grossen aus der Sportwelt – national und international. Nachfolgend eine kleine Auswahl eindrücklicher Geschichten grosser Persönlichkeiten aus der Welt des Sports.

Ich lese ganz allgemein sehr gerne und in diesem Jahr einfach noch ein wenig mehr. Speziell in der Zeit nach meiner Fuss-Operation zwischen Februar und April 2021 las ich so manches Buch – vom spannenden Krimi über lehrreiche Fachbücher bis hin zu wiederum äussert spannenden Biografien bekannter, erfolgreicher und sympathischer (Schweizer) Sportpersönlichkeiten. Es sind dies allesamt aktive und ehemalige Sportler, deren Erfolge und Charaktere mich beeindrucken und mir Inspiration geben für mein eigenes Leben – als Sportler, Läufer und ganz allgemein im Alltag.

Patrick Fischer – vom wilden Jungen zum abgeklärten Nati-Trainer

Den Start machen wir in der Innerschweiz. Im Quartier Herti in der Stadt Zug. Unmittelbar in der Umgebung des einstigen Herti-Stadions, der heutigen Bosshard-Arena und dem Heimstadion des EV Zug. Und der Heimat von Patrick Fischer, Eishockeyspieler und heutiger Coach der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft. Als Spieler wurde er mit Lugano und Davos jeweils einmal Schweizer Meister, gewann mit Davos den Spengler Cup und steht mit seiner Rückennummer 21 beim EV Zug in der Hall of Fame. Mit der Nationalmannschaft gewann er 2013 (als Assistenztrainer) und 2018 (als Chefcoach) die Silbermedaille an der Weltmeisterschaft.

Patrick Fischer Doris Büchel Game Time

In seinem Buch erzählt er offen und ehrlich die Geschichte seines Eishockeylebens. Wie er (gemeinsam mit einigen weiteren erfolgreicher Spieler) in Zug als Kind zum Eishockey kam, von seinen wilden Jahren und wie er die Disziplin erst noch lernen musste und wie er zu seiner inneren Ruhe fand. Bezüglich Disziplin gibt es eine lustige Anekdote, als ihn sein damaliger Trainer Arno del Curto an einem Turnier auf den Sprung zum Ausgang erwischte – mit einem wohl nicht erwarteten weiteren Verlauf des Abends.

Er schaffte zwar den Sprung in die NHL und startete vielversprechend. Doch wollte er nach einer Verletzung zu viel, bis eine Operation und ein längerer Ausfall nicht mehr abzuwenden war. Seine aktive Spieler-Karriere beendete er 2009 in seiner Heimat – dem EV Zug.

Patrick Fischer, Doris Büchel
Game Time – Zwei Welten. Ein Weg.
Wörtersee, April 2021

Mark Streit – ohne Kompromisse zum Kindheitstraum

Wir bleiben auf dem Eis und wechseln zum Vorbereiter aller heutigen Schweizer NHL-Spieler. Schon als Kind hatte der Berner Mark Streit ein ganz konkretes Ziel: in der NHL spielen und den Stanley Cup gewinnen. Dies in einer Zeit, als Eishockeyspieler aus Europa und ganz besonders aus der Schweiz in Nordamerika nur belächelt, aber sicher nicht verpflichtet wurden. Diesem Ziel ordnete er alles unter und erhielt die notwendige Unterstützung seiner Familie. Schon im Juniorenalter wechselte er von seinem Heimclub SC Bern nach Fribourg, da ihm in Bern keine allzu grossen Chancen zugesagt wurden.

Was folgte war eine unglaubliche Karriere als Eishockeyspieler. 2001 gewann er mit den ZSC Lions die Schweizer Meisterschaft, 2005 wurde er zum besten Verteidiger der höchsten Schweizer Liga ernannt und zudem gewann er mit den ZSC Lions zweimal den IIHF Continental Cup. Nur die Silbermedaille an der WM 2013 blieb im verwehrt, da er just in diesem Moment auf die Teilnahme verzichtete, um seinen Fortgang der NHL-Karriere nicht zu gefährden.

Mark Streit Eishockey Biografie

Genau, die NHL. Bei seinem ersten Versuch, in der NHL Fuss zu fassen (1999/2000) musste er tief unten durch. Er kämpfte, kehrte aber nochmals in die Schweiz zurück. 2005 klappte es nochmals, aber nun so richtig. Er wurde von den Montréal Canadiens gedraftet, spielte dort drei Jahre und wechselte anschliessend zu den New York Islanders, wo er sich zu einem der besten Verteidiger der NHL entwickelte und als erster Schweizer Captain eines NHL-Teams wurde.

2013 wechselte er zu den Philadelphia Flyers und zum Ende der Saison 2016/2017 zu den Pittsburgh Penguins, mit welchen er sein ganz grosses Ziel erreichte – den Gewinn des Stanley Cups als erster Schweizer Feldspieler. Danach ging es nochmals nach Montréal, wo das knallharte Business der NHL zuschlug und er trotz guten Spielen nicht mehr wirklich zum Zuge kam. Mark Streit berichtet von seinen sportlichen Stationen und vom harten Kampf, welcher in Nordamerika herrscht. Eindrücklich, was man erreichen kann, wenn man den unbedingten Willen dazu hat.

Mark Streit, Sherin Kneifl
Gegen alle Widerstände – Mein Weg zum NHL-Star
Orell Füssli, April 2020

Roger Federer – sympathisch erfolgreich auf und neben dem Feld

Wer ist der erfolgreichste Tennisspieler aller Zeiten? Nicht einfach zu sagen, aber Roger Federer ist sicherlich einer davon. Abgesehen von den sportlichen Erfolgen (diese hier aufzuzählen würde den Rahmen klar sprengen), zeichnet sich der gebürtige Basler aber besonders als Mensch aus. Etwas, das bei vielen erfolgreichen Spitzensportlern nicht ganz so selbstverständlich ist, wie ich meine. Er strahlt heute eine Ruhe aus, die in manchen Situationen kaum zu fassen ist. Etwas, das zu Beginn seiner Karriere noch anders war.

Roger Federer Die Biografie René Stauffer

Er hat sich entwickelt und arbeitete konsequent an seinem Spiel, um erfolgreich in der Tenniswelt vorne mit zu mischen. Immer dabei sind seine Eltern, seine Frau Mirka oder auch Severin Lüthi als Freund, Trainer, Co-Trainer oder sonst in irgendeiner Funktion. Es ist umso spannender, die Lebensgeschichte eines Sportler und Menschen zu lesen, der so unnahbar scheint, weil er einfach viel zu erfolgreich ist, um bodenständig zu sein – aber dennoch scheint er es tatsächlich geblieben zu sein. Roger Federer – Erfolgreicher Tennisspieler und Mensch, Papi, Sohn, Ehemann, Freund.

René Stauffer
Roger Federer: Die Biografie
Piper, April 2019

Evelyne Binsack – vom Pilatus an die drei extremen Pole

Evelyne Binsack wuchs in Hergiswil am Pilatus auf, meinem von Luzern her eigenen Heimat- und Lieblingsberg. Zur Schule kam sie oft zu spät, weil sie frühmorgens noch mal schnell auf den Berg hoch lief. Mit dieser Begeisterung für die Bergwelt wurde sie zur Alpinistin und 1991 erhielt sie mit 24 Jahren als eine der ersten Frauen weltweit und als jüngste Alpinistin das Diplom als Bergführerin. Die Gipfel der Alpen wurden ihr aber wohl zu tief oder zu einfach. Es lockte sie in die Extreme und so erreichte sie im Mai 2001 als erste Schweizerin den 8’848 Meter hohen Gipfel des Mount Everest.

Das war Pol Nummer 1 für die Extrem-Bergsteigerin. Höher geht es nicht mehr, aber wohl extremer. Am 1. September 2006 startete sie in der Schweiz in Richtung Südpol. 484 Tage und rund 25’000 Kilometer war sie mit dem Tourenvelo unterwegs, durch 16 Länder bis in den Süden Patagoniens – und anschliessend 1’600 Kilometer (in einem internationalen Team) zu Fuss, mit Ski und Schlitten durch die Antarktis zum Südpol.

Evelyne Binsack Doris Büchel Grenzgängerin

Das war Pol Nummer 2. Das Buch Grenzgängerin erzählt ihre Geschichte auf dem Weg zu Pol Nummer 3 – dem Nordpol. In vier Etappen ging es wiederum von der Schweiz aus zum Nordpol. Die erste Etappe mit dem Fahrrad zum Nordkap war vergleichsweise geradezu gemütlich. Die weiteren Etappen, die Durchquerung von Spitzbergen sowie Grönland und der Fussmarsch auf dem Packeis des Nordpolarmeeres zum Nordpol hatten es in sich und waren nicht nur von Erfolgen gekrönt. Unglaublich, was für einen Willen, aber auch Wissen und Körperfertigkeiten, man haben muss, um solche Expeditionen erfolgreich zu meistern.

Evelyne Binsack, Doris Büchel
Grenzgängerin – Ein Leben für drei Pole
Wörtersee, 2017

Dominique Gisin – trotz Rückschlägen gezielt zum Olympiasieg

Ach herrje, wie oft drückten wir Dominique Gisin die Daumen bei alpinen Weltcup-Skirennen? Sie war schnell, aber leider auch immer wieder verletzt. Für eine konstante grosse Karriere im Skizirkus nicht gerade förderlich. Sollte sie nicht lieber zurücktreten und ihren Körper nicht noch weiter fordern? Diese Frage wurde wohl da und dort gestellt. Ich glaubte stets an sie (was meine Frau auch tatsächlich bezeugen könnte) und siehe da!

2014 fuhr sie in Sotschi zu ihrem grössten Sieg und wurde gemeinsam mit Tina Maze Olympiasiegerin in der Abfahrt. Nun war sie definitiv unsterblich für die Skiwelt. Sechsmal stand sie auf einem Weltcup-Podest, dreimal davon ganz oben. Doch der Olympiasieg trauten ihr nicht (mehr) alle zu. Es war einfach sensationell! Dass sie diesen grossen Triumph feiern durfte, darf sie ruhig sich selbst zuschreiben – und wohl noch ein paar Ärzten und sicherlich ihrer Familie.

Dominique Gisin Making It Happen

Aber dennoch, mit so vielen Verletzungen und Rückschlägen auf eine solch positive Art und Weise umzugehen, verdient ganz viel Respekt. Deshalb ist der Titel ihres Buches auch so passend – Making It Happen. 2015 trat Dominique Gisin vom aktiven Skirennsport zurück. Ihre Geschwister Marc und Michelle sind ebenfalls erfolgreiche Skifahrer. Marc stürzte 2018 in Gröden jedoch schwer und beendete seine Karriere Ende 2020. Doch Michelle fährt immer schneller und gehört zu den aktuell besten und komplettesten Skirennfahrerinnen überhaupt.

Dominique Gisin, Christian Marcolli
Making It Happen – Von Engelberg nach Sotchi
2020


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