Blau-Weiss am Lauberhorn, Grau-Weiss am Zürichberg
Er hats vollbracht! Marco Odermatt gewinnt am Lauberhorn die erste Abfahrt des Wochenendes und holt somit seinen ersten Abfahrtssieg im Weltcup. Bei genauso traumhaftem Wetter wie heute, war ich mit Andrea vor elf Jahren in Wengen live vor Ort im Zielstadion beim Sieg von Beat Feuz. Er war heute auch wieder dort, seit dieser Saison als Co-Kommentator des Schweizer Fernsehens. Ich selbst war leider nicht dabei und konnte weder den Sieg von Odermatt noch den blauen Himmel über Wengen vor Ort geniessen. Nein, ich war daheim und genoss stattdessen meinen morgendlichen Lauf in graus-weiss statt in blau-weiss.
Der Nebel drückte in Wengen im Verlaufe der heutigen Abfahrt nach oben und zog um die Startnummer 30 rum in den Zielraum ein. Weiter oben herrschte wahres Bilderbuchwetter, wie man es sich schöner nicht wünschen kann zum Skifahren – oder auch einfach so. Ich selbst bin mir von der Jungfrau-Region grundsätzlich solches Wetter gewohnt. Sei es in den Skiferien in Wengen, unterwegs auf dem Bärentrek zwischen Meiringen via Eigertrail nach Kandersteg und Leukerbad, live an der Lauberhornabfahrt im Zielstadion, einfach mal für ein Wochenende in Wengen oder auf dem Berglauf mit meinem Bruder Marco von Lauterbrunnen hoch auf die Kleine Scheidegg am Supporter Run des Jungfrau Marathon in Coronazeiten.
Weiss ist auch bei uns in Pfaffhausen zwischen Zürichberg und Pfannenstiel die vorherrschende Farbe, wenn auch mit etwas weniger Schnee als im Skigebiet vor Eiger, Mönch und Jungfrau. Doch dank den eiskalten Temperaturen bleibt wenigstens alles wunderschön weiss, auch die Bäume und Pflanzen im Wald, was für eine sehr schöne Stimmung sorgt. Was komplett fehlt, ist der blaue Himmel. Der existiert momentan so gleich gar nicht bei uns. Das Weiss vom Schnee geht direkt ins helle Grau des Hochnebels über. Ein trostloses Wetter, welches stark auf die Seele schlagen kann.
Nicht so glücklicherweise beim Laufen. Diesen brauchte ich heute umso mehr, um meinen Körper und Geist in Aktion zu bringen und den Tag aktiv zu absolvieren. Ja, es war so richtig trüb draussen im Wald, aber dafür auch unglaublich ruhig. Auf weiten Strecken war ich ganz alleine unterwegs und genoss die Ruhe der Natur. Eine Ruhe, die in Wengen für dieses Wochenende wohl kaum irgendwo herrschen wird. Denn ich weiss, wie man in Wengen einen Schweizer Abfahrtssieg zu feiern gedenkt, war ich doch 2012 selbst mit dabei.
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