Fast trockenen Fusses der vollen Reuss entlang
Wie wohl so ziemlich jedes Gewässer ist zurzeit auch die Reuss proppenvoll. Daran ändern auch ein paar trockene und heisse Tage nichts. Aber dennoch läuft es sich schon wieder hervorragend den Uferwegen entlang – und das allermeistens gar ohne gröbere Nässe oder gar geflutete Wege. Die Wanderpfade zwischen Ottenbach und Gnadenthal führen durch sehr viel Natur mit hohen Gräsern, immer mal wieder etwas Matsch und dann doch noch ein paar mal mit der Reuss höchst persönlich mitten auf dem Weg. So war mein vorletzter Lauf entlang der Reuss bis hin zur Aare ein wunderschönes, aber doch auch ein sehr anstrengendes Erlebnis.
#scheissmoment noch vor dem ersten Laufschritt
Aller Anfang ist schwierig und das zählte vor meinem #reusslauf Nummer 8 gleich mit so richtig viel Druck. Die Anfahrt mit Bus und Zug klappte im Grunde tiptop, doch auf der letzten Etappe, im Postauto von Birmensdorf nach Ottenbach, ja da musste ich saumässig plötzlich einfach mal. Doch leider musste ich mich noch 20 Minuten gedulden – oder besser gesagt, noch so lange leiden und gegendrücken. Ja, das war ein wahrer #scheissmoment! Gottlob gab es in Ottenbach eine öffentliche Toilette und ich konnte mich ohne zusätzliche Not und absolut entspannt erleichertern und anschliessend beruhigt in den Lauf starten.

Anders geht es mir manchmal irgendwo unterwegs, wenn die Verdauung mal wieder gnadenlos zuschlägt. Meistens natürlich im total falschen Moment. So geht es wohl so manchen, nicht nur beim Laufen, sondern mitunter auch in den Bergen beim Wandern. Aus diesem Grund lancierte der Schweizer Alpen Club (SAC) und Schweizer Wanderwege die Sensibilisierungskampagne #scheissmoment. Es lohnt sich, auf deren Seite vorbeizuschauen und sich mal anzusehen, wie man mit dem körperlichen Notbedürfnis in der Natur umgehen sollte. Denn so scheisse es auch ist, es kann jede und jeden mal treffen.
Viel Wasser, viel Grün, viel Schweiss
Die langen und teils intensiven Regenfälle sowie die Schneeschmelze in den Bergen sorgen dafür, dass unsere Gewässer zurzeit so ziemlich voll sind. Der Höchststand der Reuss ist wohl schon durch, aber noch immer führt sie sehr viel Wasser. Glücklicherweise reicht ihr dafür das vorgesehene Flussbett und lässt die Uferwege meist trocken. Ab Ottenbach lief ich noch kurz vom Dorf zum Fluss runter und dann ging es sofort rein ins Grüne. Das Gras ist gewachsen und so werde ich heute noch viel entlang von schmalen Pfaden, gesäumt mit sehr viel hohem Gras laufen. Das streicht nicht nur die ganze Zeit an den Beinen, es sorgt auch dafür, dass ich abends bei der Zeckenkontrolle prompt auch fündig werde.



Egal, die Wege führen durch die pure Natur und nebst dem Rauschen der Reuss höhre nur noch die Vögel zwitschern und die Frösche quaken. Es ist einfach herrlich, wenn auch ziemlich anstrengend. Nebst dem hohen Gras ist der Weg dominiert von Sand und immer mal wieder gibt es matschige Stellen, was meine Laufschuhe schon sehr früh zu spüren kriegen. Irgendwann wird es dann dermassen matschig, dass ich auf den Dammweg ausweiche. Auch schön, aber deutlich mehr an der Sonne. So laufe ich also dem Fluss entlang durch die Natur, bis ich nach etwa 12 Kilometern Bremgarten erreiche.
Malerisches Bremgarten
Hier schlängelt sich die Reuss in einem grossen S durch das schöne Städtchen, welches auch ohne Laufschuhe mal einen Besuch wert ist. Ich geniesse meinen Lauf und befinde mich schon bald wieder in der reinen Natur. Ich laufe noch immer, wenn immer es geht, auf dem direkten Uferweg. Nur ein weiteres mal muss ich wieder auf den Damm ausweichen, da nun die Reuss definitiv den Weg noch eingenommen hat. Auch führt dieser direkte Weg auch mal trailmässig auf etwas unwegsame Pfade mit einigem rauf und runter, was meine Beine mit der Zeit immer deutlicher spüren.


Vor dem Lauf wusste ich ja noch nicht, wie weit es mich heute treibt. Ab Ottenbach wären es noch ungefähr 43 Kilometer bis zur Aare und zum Bahnhof Turgi. Das wär natürlich cool, das in einem zu schaffen, aber wenig realistisch. Also habe ich mir vorab die Orte rausgeschrieben, an welchen Busse fahren und von der Reuss her gut zu erreichen sind. Schlussendlich werden es total 24.2 Kilometer, welche ich nach gut 2.5 Stunden bei Gnadenthal erreiche. Es war ein schöner Lauf, welcher noch etwas weiter hätte gehen können. Es war aber auch ziemlich anstrengend und so bin ich froh, bei Gnadenthal in den Bus zu steigen und gemütlich nach Hause zu fahren.
Der Reusslauf geht weiter
Was bleiben, sind nun noch die verbleibenden knapp 20 Kilometer bis zur Aare. Eine tolle Distanz für den abschliessenden Lauf entlang der Reuss. Doch Moment, von Abschluss kann ja noch nicht die Rede sein. Die Reuss hätte ich damit ja geschafft, aber anschliessend steht noch die westliche Seite des Vierwaldstättersees an. Von Horw geht es via Alpnachersee und Seelisberg nochmals ins Urnerland nach Flüelen. Es geht also weiter mit meinem Lauf entlang von Reuss und Vierwaldstättersee.



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