Finde das Reh
Beim Laufen in der Natur ist man selten alleine, selbst wenn man keiner Menschenseele begegnet. Das Vogelgezwitscher begleitet mich regelmässig, die Störche sammeln Futter für ihren Nachwuchs im Nest und im Wald läuft man durch das Wohnzimmer zahlreicher Waldbewohner.
Um sie zu Gesicht zu bekommen, braucht es etwas Glück. Um zusätzlich ein Foto zu machen, noch viel mehr. Und dennoch: ganz oft begegne ich Reh, Fuchs oder Eichhörnchen im Wald und machmal – wenn auch selten – lassen sie sich gar fotografieren.
Aktuell gehe ich oft am frühen Morgen laufen, nachdem der Herr Sohnemann los ist zur Schule. Dann schnüre ich meine Laufschuhe und ziehe los. Oftmals laufe ich kreuz und quer durch den Wald. Stets auf den Wegen natürlich, aber so richtig schön spontan nach Lust und Laune. In den letzten Wochen sehe ich auf solchen Läufen immer mal wieder Rehe. Etwas seltener auch Füchse und Eichhörnchen.
Ich geniesse diese Läufe durch die Natur so richtig und freue mich jedes Mal sehr, wenn ich die wilden (und wahren) Waldbewohner sehe. Kürzlich erblickte ich dank einem raschelnden Hüpfer zwei Jungtiere mit ihrer Mutter. Erstaunlichderweise bleiben die Rehe selbst nahe zum Waldweg oft einfach stehen und wir blicken uns nicht selten einige Zeit einfach nur an. Doch wenn ich mich noch so vorsichtig leicht bewege, um das Handy zu zücken für ein Foto, dann macht es Hüpf-Hüpf und weg ist das Reh.
Beim aktuellen Wachstumsstand der Gräser und Büsche reicht meist ein kleiner Hopser des Rehs und man sieht es nicht mehr. Vorige Woche lies sich dann aber auf dem Zürichberg ein Reh ganz gemütlich fotografieren. Ja, so quasi Heidis Switzerland’s Next Top Reh aus Zürich. Aber nein, bitte lasst diese Modelfrau nicht auch noch auf die Natur los. Sorry, aber ich kann mit dem ganzen GNTM (und allem aus dem gleichen Topf) echt nichts anfangen.
Egal, endlich konnte ich mal ein Foto machen von einem hübschen Reh. Eines, das nicht gleich davon hüpfte. Nun ja, wahrscheinlich lag es auch daran, dass eben dieses Reh ein wenig weiter weg stand als die meisten anderen, die ich jeweils erblicke. Deshalb versucht doch mal, das Reh auf dem Originalfoto (ohne Zoom) zu finden. Findest du das Reh?
Wenig später hätte es im gleichen Wald ein vielfach besseres Bild ergeben. Doch um dieses knispsen zu können, müsste ich ständig mit gezücktem Handy und eingeschalteter Kamera umherrennen. Und das will ich ja dann als Läufer auch wieder nicht. Es was aber so, dass wenige Meter vor mir ein Reh mit grandioser Hüpftechnik quer über den Weg sprang. Lauf-ABC für das Reh am frühen Morgen – in Perfektion.
Es sind Momente wie diese, welche ich noch mehr geniesse, als den ganzen Rest eines jeden Laufes. Nur schon bei der aktuell stets wunderschönen Morgenstimmung durch den Wald zu laufen, tut so unglaublich gut. Dabei gibt es nebst Reh, Fuchs, Eichhörnchen oder unseren zahlreichen Störchen der Region immer auch sonst noch ganz vieles zu entdecken. Jedes mal und immer wieder von neuem. Laufen? Einfach weil es gut tut.
Du möchtest über Update in meinem Lauftagebuch informiert und dadurch selbst zu mehr Bewegung motiviert werden? Nichts einfacher als das. Melde dich einfach für meinen Newsletter an und du erhälst bei jedem neuen Tagebucheintrag ein Mail. Vielen Dank.