Frühlingserwachen am Greifensee
Der montägliche Lauf verlief mit schweren Beinen und müdem Körper für einmal anders als geplant, doch dank dem traumhaften Frühlingswetter am Greifensee wurde die Zeit trotzdem zu einem grossen Genuss. Die Störche bauen bereits fleissig an ihren Nestern und ganz allgemein hat man das Gefühl, die Natur erweckt wieder zu neuem Leben. Einfach nur schön und eine wahre Wohltat für die Seele.
Am Montag war ein zügiger Halbmarathon geplant. Ein Testlauf mit dem Ziel, die 21.1 Kilometer in ungefähr 1:40 zu laufen. Ziemlich schnell für mich, aber in der Fläche rund um den Greifensee durchaus möglich. Nicht so jedoch an diesem Montag und das merkte ich schon sehr früh. Nach zwei bis drei Kilometern wusste ich, dass ich den Lauf bei weitem nicht wie geplant durchziehen kann.
Ich fühlte mich körperlich schlicht nicht in der Lage, was nach den Tagen zuvor keine allzu grosse Überraschung war. Schon am Wochenende fühlte ich mich nicht sehr gut. Eine Nacht schlief ich grottenschlecht, die nächste entsprechend viel mehr als üblich. Zum Wochenstart dachte ich noch, es geht wieder und das Laufen würde mir gut tun. Nun ja, gut tat es, einfach nicht in dem Tempo und auch nicht über die Distanz, wie es gemäss Trainingsplan vorgesehen war.
Als Trainer meiner selbst sehe ich mich jederzeit befugt, meine Läufe spontan anzupassen. Etwas, das sowieso jede Läuferin und Läufer tun sollte: auf den Körper hören und wenn es wirklich nicht geht, auch mal Intensität, Tempo oder Distanz rausnehmen. Mein erster Gedanke am Montag war also, noch auf der Seeseite von Fällanden und Maur zu wenden, und auf Nummer sicher zu gehen. Denn einmal bei Mönchaltorf um den See rum, heisst es, durchzulaufen via Niederuster und Greifensee bis zurück nach Fällanden. Es besteht zwar in Niederuster nochmals die Möglichkeit, auf den ÖV umzusteigen, doch ist dies deutlich zeitraubender als auf der anderen Seeseite, wenn man sich noch in der Nähe von Maur und Fällanden befindet.
Aber nein, ich wendete nicht. Möglichkeit für Möglichkeit liess ich aus und sagte mir immer wieder, noch bis zur nächsten Wendemöglichkeit. Immer wieder und wieder, bis ich mich mitten in der Silberweide am oberen Seeende vom Greifensee befand und Richtung Riedikon und Niederuster lief. Natürlich hatte ich das Tempo schon lange gedrosselt und lief einfach locker sowie die Natur und das schöne Wetter gniessend dem See entlang.
So lief ich vorbei am Seebad in Niederuster, durch das Städtchen Greifensee, wo wir vor zehn Jahren geheiratet haben und weiter Richtung Schwerzenbach und Fällanden. Doch dann war die Luft endgültig raus. Die Beine müde, der Körper geschwächt und der Kopf hatte nun auch genug für heute. Also stoppte ich den rückblickend lockeren Dauerlauf nach etwas mehr als 16 Kilometern kurz vor Fällanden und spazierte durch das Naturschutzgebiet am unteren Greifensee gemütlich zurück nach Fällanden.
Es war ein wunderbarer Lauf, auch wenn er mal anders geplant war.
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