Geschafft! Erster Lauf von der Arbeit nach Hause – mit Alphorn, Reh und Fuchs
Jawohl, ich habe es getan! Bei traumhaftem Wetter und wunderschöner Abendstimmung lief ich gestern Mittwoch von der Arbeit in Stäfa nach Hause in Pfaffhausen. Einmal quer über den Pfannenstiel, wohlweislich die Spitze auf 852 Meter über Meer umlaufend. Es kamen auch so auf 24.5 Kilometer Laufdistanz satte 576 Höhenmeter aufwärts zusammen. Ich hatte Respekt vor diesem Lauf, aber eines ist mir jetzt klar: es war nicht das letzte Mal.
Phase 1: alles klar
Die ersten 6.5 Kilometer meines Laufes nach Hause hatte ich in den vergangenen Wochen bereits erkundet. Ich war positiv erfreut, dass es nun die Steigungen hoch so gut lief, was mir ein super gutes Gefühl gab für die bevorstehenden gut 20 Kilometer. Vor wenigen Jahren hatte ich noch einen Höllenrespekt vor einem Lauf um den Greifensee. Ich wusste nicht, ob ich die flachen 17 bis 19 Kilometer (je nach gewählten Wegen) schaffe.
Heute laufe ich regelmässig zwischen 10 und 16 Kilometer und bin nun also meine nächste Herausforderung angegangen. Den Lauf von der Arbeit in Stäfa am Zürichsee nach Hause in Pfaffhausen über dem Greifensee. Gemäss Planung auf den Karten von SchweizMobil erwarteten mich etwa 23 Kilometer und rund 600 Höhenmeter aufwärts. Weder flach, noch kurz – aber ein Lauf durch viel Wald und mit herrlichen Ausblicken.
Phase 2: neues entdecken
Den Mittelteil des langen Laufes waren neue Wege für mich. Den optimalen Verlauf habe ich zuvor auf der Karte angeschaut und mir gewisse Punkte versucht einzuprägen. Doch unterwegs dachte ich mir oftmals, ich sei irgendwie auf Abwegen. Aber nein, im Nachhinein betrachtet war ich sehr gut und fast wie geplant unterwegs. Einzig zweimal verrannte ich mich sprichwörtlich und musste kehrt machen. 1.5 Kilometer lief ich so zusätzlich – ein kleiner Bonus zur langen Strecke.
Ansonsten war die Strecke wirklich traumhaft. Es gab zwar noch einige Steigungen, aber im grossen und ganzen waren die sehr gut zu meistern. Bei einer der steilsten Stellen hoch zum Wald oberhalb von Stäfa, wurde ich von schönen Alphornklängen begleitet und später grüssten mich in den Wäldern auch noch Rehe und ein Fuchs. Ich war also alles andere als alleine unterwegs.
Phase 3: zügig nach Hause
Wieder bekannt wurde die Strecke ab Forch respektive Aesch. Geplant wäre der Lauf über das Forchdenkmal gewesen, wohin ich schon das ein und andere Mal von Pfaffhausen her gelaufen bin. Kurz davor, bei Hinteregg, passte ich den Verlauf jedoch ein wenig an, da ich nun so überhaupt keine Lust mehr hatte, um zum Wehrdenkmal auf 730 Meter über Meer zu laufen, ausgehend von 650 Meter über Meer. Also lief ich von da an auf dem Radweg von Aesch über Ebmatingen und Binz bis nach Pfaffhausen.
Mittwoch, 18. März 2020
Langer Lauf von Stäfa quer über den Pfannenstiel nach Pfaffhausen
24.47 km in 2:18:35 min
5:40 min/km
hügelig, 576 m auf, 423 m ab
sonnig, 15°C
Entsprechend zügig war ich die letzten rund sechs Kilometer noch unterwegs. Abschnittsweise noch unter fünf Minuten pro Kilometer zu laufen nach 20 Kilometer hoch und runter motivierte mich nochmals. Auch kam langsam der Abend, die Sonne war weg und es wurde immer frischer. Mit dem Langarmshirt und kurzen Hosen war ich zwar noch genügend warm angezogen, aber doch merkte ich die Frische langsam. Und ja, mal ehrlich gesagt: es war nach 24.47 Kilometer dann auch wirklich Zeit, zu Hause zu sein.
Phase 4: lesen unter der Decke
Nun freute ich mich auf meine Frau, unseren Sohn und die warme Stube. Viel machte ich natürlich nicht mehr. Erst Dehnen, dann Duschen, danach noch etwas mit dem Sohnemann auf dem Sofa sein und danach war Bettzeit. Erst für den Kleinen, dann bald auch für mich. Dazwischen las ich noch gemütlich dies und jenes. In Zeiten der Coronakrise ist nun auch die Frage berechtigt, was überhaupt noch geht und was nicht. Darf ich noch Laufen, wie ich das eben getan habe? Ja, ich darf und soll.
Die NZZ veröffentlichte dazu am Montagabed, 16. März, einen kurzen Abriss, was in der Schweiz gemäss den aktuellen Vorgaben des Bundes noch geht – und was eben nicht. Auf das Laufen bezogen zitiere ich gerne die nachfolgende Frage mitsamt Antwort aus besagtem Beitrag aus der NZZ.
Darf ich im Wald joggen oder spazieren gehen?
Ja, es ist sogar wichtig, dass man sich individuell an der frischen Luft bewegt. Gerade für ältere Menschen, aber natürlich für andere auch, sind Bewegung und frische Luft wichtig – auch bezüglich psychischer und physischer Gesundheit. Gegen einen Waldspaziergang oder gegen Jogging spricht also gar nichts. Gerade weil das so wichtig ist, ist zentral, dass die Fallzahlen stabilisiert werden können. Sollten sie nämlich weiter stark steigen, sind weitere Verschärfungen und allenfalls sogar eine strikte Ausgangssperre wahrscheinlich. Damit dies nicht passiert, sind Eigenverantwortung und Disziplin aller gefragt. Kurz: Jogging ja, Jogging-Gruppe nein, Waldspaziergang ja, Wanderung mit Freundinnen und Freunden nein. Anders formuliert: Kontakte möglichst minimieren.
NZZ, 16. März 2020
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