Hitze und Hagel auf dem Brisenhaus SAC
Ich bin dann mal weg – selten meine ich das wörtlicher, als wenn wir in die Berge gehen und dort übernachten. Fernab jeglicher Alltagshektik wanderten wir diese Tage in der Innerschweiz zum Brisenhaus SAC oberhalb der Klewenalp. Begleitet wurden wir auch in der Höhe von viel Hitze und einem eindrücklichen Hagelschauer abends bei der Hütte. Einmal mehr ein unvergessliches Bergerlebnis in der Heimat.
Wir hatten einen Plan, führten diesen leicht anders aus und erlebten zwei traumhafte Tage in den Innerschweizer Bergen hoch über dem Vierwaldstättersee. Die Sonne brannte am ersten Wandertag, dem Freitag, pausenlos vom wolkenfreien Himmel und sorgte auch auf 2’000 Meter über Meer für viel Hitze. Das abendliche Gewitter brachte dann viel Abkühlung und sorgte für einen sehr angenehmen zweiten Wandertag am Samstag.
Heiss und steil: Gratwanderung am Haldigrat
Doch von vorne. Unser Auto parkten wir in Dallenwil bei der Talstation der Seilbahn nach Niederrickenbach, wo unsere Wanderung mit einer gemütlichen halben Stunde zum Alpboden startete. Dort überwanden wir die nächsten 700 Höhenmeter mit der Sesselbahn hoch zum Haldigrat, wo der Wandertag so richtig startete.
Von nun an ging es bergauf, während es meist sowohl links wie auch rechts steil abwärts geht. Auf dem Haldigrat wanderten wir bis zur Peterslücke auf 2’092 Meter über Meer. Der Plan wäre gewesen, weiter über den Brisen (2’403 m.ü.M.) zum Brisenhaus SAC zu wandern. Doch nach Krankheit in den letzten Tagen war meine Frau noch nicht wieder fit genug und wir entschieden uns gemeinsam, den Weg unten rum zu nehmen.
Unser Sohnemann war anfangs verständlicherweise enttäsucht, hatte er sich doch riesig auf seinen ersten Gipfel gefreut. Doch die Gesundheit und das gemeinsame Familienerlebnis geht vor und so wanderten wir nach der Mittagsrast bei der Peterslücke weiter auf dem etwas direkteren Weg zum Brisenhaus SAC. Auch ohne Gipfel und weiterführender Gratwanderung war dies ein abwechslungsreicher und toller Wanderweg.
Erfrischend und eindrücklich: abendliches Hagelgewitter
Bei der Hitze des Tages war die Entscheidung, den Brisen auszulassen, noch ein wenig mehr vernünftig. So kamen wir auch etwas früher beim Brisenhaus SAC an und konnten einen gemütlichen Spielenachmittag auf der Terasse geniessen. Der Abend brachte nebst der feinen Verköstigung der Hüttencrew noch eine weitere Attraktion: ein heftiger Hagelschauer zog über uns hinweg und brachte zudem viel Abkühlung.
Die grossen Hegelkörner hüpften regelrecht die steilen Abhänge hinunter, als ob jemand am Grat oben eine unglaubliche Menge an Golfbällen runterwerfen würde. Einfach nur eindrücklich. So genossen wir es umso mehr in der geschützten und gemütlichen Hüttenstube und später bei wohligem Schlafe in unseren Betten.
Kühler und gemütlich: Wanderung vom Brisenhaus SAC zur Klewenalp
Tags darauf stärkten wir uns mit dem einfachen und feinen Zmorge und wanderten schon bald los zur Klewenalp, von wo wir dann mit der Seilbahn nach Beckenried an den Vierwaldstättersee runterfahren werden. Doch erst genossen wir die frische Kühle an diesem Samstag und freuten uns, dass es nicht wie befürchtet regnete, sondern angenehm trocken war. So liess sich die knapp zweistündige Wanderung rundum geniessen.
Bei der Klewenalp testete unser Sohnemann den coolen Holzspielplatz ausgiebig und wir Grossen genossen es, einfach gemütlich bei einem Kaffee ein wenig herumzusitzen und die Bergwelt der Region rund um die Klewenalp zu geniessen. Dort, wo der aktuelle Gesamtweltcupsieger des alpinen Skirennsports, Marco Odermatt, einst das Skifahren erlernte und auch ich vor längerer Zeit schon mit zwei Brettern unterwegs war.
Und dann war es auch schon wieder fast vorbei, unser Hüttenwochenende zum Brisenhaus SAC. Von Beckenried fuhren wir mit Bus und Zug via Stans zurück nach Dallenwil zur Talstation Niederrickenbach, wo unser Auto ganz ohne Hagelschaden auf uns wartete. Warten tut auch der Brisen auf uns. Bis wir wiederkommen und diesen Gipfel doch noch erstürmen.
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