Lauffreude pur mit begeisterten Zuschauern und rüüdigen Musikklängen
Das war mal wieder eine grandiose Stimmung am Swiss City Marathon in Luzern und sorgte bei einer rekordhohen Läuferschar für pure Lauffreude. Auch ich genoss meinen Halbmarathon in vollen Zügen, auch wenn es nicht der einfachste Lauf war. Mit meiner Zeit von 1:44:10 für die 21.1 Kilometer bin ich jedoch mehr als zufrieden.
Die unmittelbare Vorbereitung auf den Lauf war nicht ganz so, wie ich mir das wünschte. Meine Frau lag mehrere Tage mit Fieber krank im Bett und auch ich war geschwächt, wenn auch nicht so stark. Nicht krank, aber doch nicht ganz so gesund wie normal. Auf das Wochenende fühlte ich mich wieder sehr gut, doch wie wird sich mein Körper auf 21.1 schnellen Kilometern verhalten? Habe ich genug Kraft in mir, eine schnelle Zeit zu laufen?
Luzern – meine Herzensstadt zum Ersten
Wie im Vorjahr reiste ich auch dieses Jahr bereits am Samstag mit unserem VW-Bus an und richtete mich auf dem Camping Lido in Luzern in unmittelbarer Nähe zum Start- und Zielgelände gemütlich ein. Am Nachmittag schlenderte ich seit langem mal wieder durch die Stadt Luzern. An der Lauf-Expo im Hotel Schweizerhof holte ich mir mein Finisher Shirt und genoss eine Portion Rösti. Und wenn wir schon beim kulinarischen Genuss sind, da gehörte natürlich auch ein Abstecher zur Confiserie Bachmann dazu, um feinste Zigerkrapfen und Vanille-Berliner zu holen. Fast so wie früher, als ich selbst noch in der Stadt Luzern wohnte.
Heute bin ich selbst Besucher in der Leuchtenstadt, doch mein Herz schlägt noch immer für Luzern, die Innerschweiz und die ganze Region um den Vierwaldstättersee. Und es schlägt auch immer noch für die fünfte Jahreszeit, die Lozärner Fasnacht und deren Guugerklänge. Und diese rüüdigen Klänge unterstützten mich und die über 10’000 Läuferinnen und Läufer am Swiss City Marathon auf unseren Läufen und spornten uns zu Bestleistungen an.
Laufen – meine Leidenschaft zum Ersten
Ok, soviel sei schon gesagt: für eine neue Bestzeit reichte es heute nicht. Dafür war die Kraft nun definitiv nicht vorhanden, was ich bereits früh im Rennen spürte. Wie schon beim Greifenseelauf Halbmarathon vor sechs Wochen lief ich auch in Luzern mit den 1:40er-Pacemakern mit. Wer nichts wagt, gewinnt nichts – und so versuchte ich es einfach wieder. Aber eben, für diese schnelle Pace (sie liefen mit 4:30 bis 4:40) reichte es heute nicht auf eine längere Distanz und schon gar nicht über die vier Steigungen zwischen Tribschen und Kastanienbaum.
So nahm ich nach gut fünf Kilometern, in der dritten Steigung, bewusst etwas Tempo raus und lief fortan auf eigene Faust. Einige Kilometer weiter war ich aber noch immer nur unwesentlich hinter meinen Pacemakern zurück, doch vor Horw mit beginnender leicht ansteigender Strecke (von Steigung kann keine Rede mehr sein) vergrösserte sich der Abstand zunehmend. Ich versuchte, mein Tempo einigermassen konstant bei einer Pace von 5:00 zu halten und dies gelang mir besser, als ich dies im Rennen selbst noch dachte.
Musik – meine Leidenschaft zum Zweiten
Möglichst das Tempo halten und Durchziehen bis zum Fussballstadion auf der Allmend und danach kommt die Stadt immer näher und die Stimmung wird mich auf den letzten Kilometern von alleine ins Ziel tragen. Das war mein Motto, als ich auf das Zentrum von Horw zulief. Und dann spielte doch eine Blasmusikkapelle tatsächlich Böhmischer Traum, ein Stück, welches ich selbst auf der Tuba ganz gerne spiele. Hey, was solch ein Moment bewirken kann, ist doch immer wieder unglaublich! Einfach aus purer Freude lief es im Anschluss gleich wieder ringer.
Und so geschah es immer wieder, denn die Stimmung auf der Strecke war beinahe nonstop grandios. Fast überall standen begeisterte Zuschauer, immer wieder mit stimmungsvoller und antreibender Musik und ganz of auch Musikgruppen und natürlich viele viele Guuggenmusiken. Als begeisterter Fasnächtler (wenn auch bei weitem nicht mehr so wild wie noch früher in jungen Jahren) erzeugen die rüüdigen Klänge von Schlag und Blech bei mir heute noch Gänsehaut und auf dem Halbmarathon nun eben neue Laufenergie.
Zürich – meine Herzensstadt zum Zweiten
Spätestens mit dem Durchlauf durch das KKL nach 18 Kilometern begann die Schlussphase meines Halbmarathons. Von nun an gibt es keinen Meter mehr ohne Zuschauer, ruhige Laufmomente sind nun definitiv vorbei und jede und jeder wird ab jetzt stetig angefeuert. Und in Richtung Ziel getrieben. Nach einer kleinen Schleife über die Reussbrücke und durch die Altstadt geht es via Kappelplatz raus zum Schwanenplatz und dann die viel zu lange Haldenstrasse hinauf, am Start vorbei und dann endlich und überglücklich hinein ins Verkehrshaus der Schweiz. Frenetisch werden hier sämtliche Finisher willkommen geheissen und mit den letzten Kräften geht es strahlend über die Ziellinie.
Was nun noch wartet, ist das wohlverdiente Finisher-Bier, für mich wohlverstanden Alkoholfrei nach einem solchen Lauf. Aber natürlich gibt es auch anderes sowie Früchte und feinste Kuchenstücke. Danke allen Beteiligten für dieses rüüdig tolle Lauferlebnis! Meine nächsten Läufe werden in Zürich stattfinden, meiner zweiten Heimat, wohne ich doch keinen Kilometer von der Stadtgrenze im ländlichen Pfaffhausen.
Sofern es zeitlich passt, werde ich wie in den Vorjahren am 10. Dezember am Zürcher Silvesterlauf starten und damit mein wettkampfmässiges Laufjahr 2023 beschliessen. Als grosses Highlight steht dann im nächsten Frühjahr am 21. April 2024 erneut der Zürich Marathon auf meinem Laufprogramm. JA! Ich habe mich entschieden, ein zweites Mal die volle Marathon-Distanz in Angriff zu nehmen und mich bereits für den Zürich Marathon angemeldet.
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