Rüüdige Stimmung am Swiss City (Halb-)Marathon in Luzern
Wow, was war das für ein geiler Lauf am Swiss City Marathon Luzern am vergangenen Sonntag. Meine Motivation war hoch, das Wetter perfekt, meine Form gut, die Organisation top und die Stimmung? Die war schlichtweg RÜÜDIG VERRECKT! Fast über die ganze Strecke meiner 21.1 Kilometer wurden wir Läuferinnen und Läufer von einem begeisterten Publikum angefeuert und von unzähligen Musikformationen unterstützt. DANKE Luzern! Es war eifach rüüdig.
Oh ja, es war ein wunderbares erstes Mal. Vor 15 Jahren, bei der ersten Austragung des Swiss City Marathon Lucerne (damals noch Luzern Marathon) wohnte ich selbst noch in der Stadt Luzern und feuerte als Zuschauer die Läuferinnen und Läufer an. Selbst lief ich damals schon, regelmässig um den Rotsee, doch die Distanzen waren selten über 10 Kilometer und so konnte ich mir nicht vorstellen, irgendwann mal einen Halbmarathon oder gar einen Marathon zu laufen.
Einige Jahre später zog ich der Liebe wegen aus Luzern weg, verliess Stadt und Kanton und wurde bei Zürich in der Region des Greifensee heimisch, wo ich auch heute mit meiner Frau und unserem Sohn noch wohne. Da der Greifensee nun mal etwas grösser ist als der Rotsee und mit dem Greifenseelauf ein sehr schöner Halbmarathon so quasi vor unserer Haustüre stattfindet, hatte ich schnell einmal ein leicht grösseres Ziel.
So lief ich im September 2013 meinen ersten Halbmarathon um den Greifensee. Seither stehe ich in Uster jedes Jahr am Start für die 21.1 Kilometer, mal abgesehen von den zwei Spezialausgaben wegen Corona, wo die Strecken kürzer waren. Nun aber war es höchste Zeit, in meiner geliebten Heimatstadt zu starten. Und was ich hier nun erleben durfte, begeisterte mich sehr.
Begeisterte Zuschauer und rüüdige Klänge
Meine Marathon-Premiere habe ich für den Frühling 2023 am Zürich Marathon geplant. In Luzern startete ich nochmals über die 21.1 Kilometer und hier wollte ich meine persönliche Bestzeit vom Greifenseelauf 2022 bestätigen. 1:39:42 waren es Mitte September am Greifensee und in diese Zeitregion wollte ich auch am Vierwaldstättersee laufen. Wird mir dies gelingen auf einer für mich noch unbekannten Strecke? Oh ja, es gelang!
An den Start kam ich total relaxt und von der Sonne am Seeufer mit Pilatusblick gewärmt und gestärkt. Perfekt war die Anreise am Vorabend mit dem VW-Bus und die Übernachtung auf dem Camping Lido direkt beim Verkehrshaus – also unmittelbar bei Start und Ziel des Laufes. Ich nahm es also ruhig und gemütlich und genoss die Atmosphäre vor dem Lauf.
Und dann, um 10 nach 10, PENG, ging es los. Ich lief direkt mal mit dem Pacemaker für 1:40 mit. Etwas, das ich ansonsten nicht so gerne mache, aber ich versuchte es mal wieder. Er ging es relativ schnell an, aber es passte soweit ganz gut. Die Stimmung am Streckenrand pushte uns auf den ersten wenigen Kilometern durch die Stadt Luzern von Beginn weg so richtig an. Diverse Musikformationen stehen hier bereits nahe hintereinander und die Freude, Teil dieses Laufes zu sein, kommt garantiert bei jeder Läuferin und jedem Läufer hoch.
Zudem startet es wunderbar flach, bis dann nach etwa fünf Kilometern die erste von drei Steigungen kommt. Hat man diese drei teils fiesen Steigungen geschafft, geht es abwärts und flach, jedoch gefühlt endlos lange, bis man endlich die Horwer Halbinsel umrundet und das Dorfzentrum von Horw erreicht hat. Hier musste ich denn auch am meisten kämpfen und schlussendlich nach ungefähr 12 Kilometern den Pacemaker ziehen lassen.
Kämpfen und Geniessen für ein tolles Erlebnis
Wenig später jedoch wird es wieder spannend und ich konnte mein Tempo wieder stärker anziehen. Jetzt nur nicht denken, „wäre ich doch drangeblieben am Pacemaker…“. Das bringt nichts, jetzt einfach selbst laufen und laufen und laufen. Das Erlebnis wird wieder stärker und die Stimmung nimmt immer mehr zu, je näher das Luzerner Stadtzentrum kommt. Auf der Allmend geht es inmitten durch das Fussballstadion des FC Luzern, dann geht es relativ angenehm Richtung Langensandbrücke, Werft und Inseli und dann stimmungsvoll durch das KKL, wo für jeden einzelnen Läufer und jede einzelne Läuferin der rote Teppich ausgerollt wurde.
Und nun einfach nicht jammern, wenn es anstatt direkt über die Seebrücke noch einen kleinen Bogen via Reussbrücke durch die Altstadt zu laufen gilt. Ziehen, ziehen! Das ist das Motto auf dem ansteigenden Streckenabschnitt in der Altstadt. Doch bald geht es beim Schwanenplatz wieder raus auf den Schweizerhofquai, umjubelt von vielen, wirklich vielen, begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern. Um die 60’000 seien es nach offiziellen Angaben entlang der Strecke gewesen.
Die letzten zwei Kilometer ziehen sich nochmals hin. Ich kämpfe. Aber hey, es sind nur noch zwei Kilometer und es wird immer weniger. Bald noch einer. Noch 500 Meter. Und irgendwann kommt tatsächlich der Abzweiger zum Verkehrshaus. Einmal rechts, einmal links. Und drin ist man im Verkehrshaus der Schweiz. Frenetisch empfangen von all den Zuschauern im Innenhof ist der Zieleinlauf für alle ein grosser Triumph. Nicht nur, weil man es geschafft hat. Ganz besonders, weil man ein unglaublich tolles Erlebnis erfahren durfte. DANKE!
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