Schweiz läuft. Schweiz schwitzt. Ich kämpfte.
Ach du liebe Scheibe, war das eine Affen-Hitze! Am sommerlichen Samstagnachmittag startete ich zu meinem Halbmarathon für den virtuellen Laufwettkampf Schweiz läuft. Schon zu Beginn war mir klar, dass es nicht einfach werden würde. Aber dass es ein solch grosser Kampf werden wird, war mir dann doch nicht bewusst. Oder wollte es einfach nicht sein.
Ich lief, ich kämpfte und ich siegte. Nicht in der Zeit, nicht in der Rangliste – aber in meinem Kopf. Welch ein Lauf!
Starten!
Es war eine Qual von Anfang an und unter anderen Umständen – sprich ohne Schweiz läuft – wäre ich bei diesem Wetter um diese Zeit an diesem Ort und sowieso und überhaupt ganz sicher nicht volle 21.1 Kilometer gelaufen. Einen Halbmarathon am Samstagnachmittag bei knapp 30 Grad und Sonnenschein, während sich viele Menschen am stets nahen See die wohlverdiente Abkühlung suchen. Sag mal, spinne ich eigentlich? Was zum Teufel ist hier verkehrt?
Aufgeben?
Der grösste Unterschied an diesem Wettkampf zu einem regulären Laufevent war die fehlende Rennatmosphäre. Keine Fans, keine Hopprufe, ganz einfach keine Motivation vom Streckenrand. Von anderen Läufern gab es diese sehr wohl. Zweimal kreuzte ich mit einer in der anderen Richtung laufenden Läuferin mit montierter Startnummer von Schweiz läuft. Gar viermal begegnete ich einem Läufer, welcher jetzt aber nicht gleich zweimal den See umrundete, während ich es einmal bewerkstelligte. Nein, er kehrte um das Städtchen Greifensee (gegen mein Ende des Laufes) nur einfach mal eben die Richtung. Zu Lachen war mir zwar nicht mehr zumute, aber trotzdem lachten wir beide.
Aber eben, es war eim Kampf bis dort hin – und es ging noch knapp sechs Kilometer weiter bis zur Vollendung des angepeilten Halbmarathons. 15 Kilometer hatte ich in Greifensee in den Füssen und schon mehrmals den Gedanken ans Aufgeben im Kopf. Zum ersten mal ganz ernsthaft dachte ich in Niederuster daran, als ich nach rund 12 Kilometern am erfrischenden Seebad und den kühlen Getränken vorbeilief. Es wäre so einfach gewesen. Aber nein, ich kämpfte weiter, glaubte aber zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich an die Vollendung der 21.1 Kilometer.
Siegen!
Mensch, wie fühlte es sich gut an, als ich nach exakt 21.10 Kilometern in Fällanden auf die Stopptaste der Laufuhr drücken durfte. Ich war sowas von fertig und trotzdem enorm glücklich und einfach zufrieden mit mir. Selbst die Zeit war ganz ok, auch wenn ich zwei Wochen zuvor für die exakt gleiche Strecke noch satte acht Minuten weniger benötigte. An der Hitze des Halbmarathons für Schweiz läuft resultierte eine Zeit von 1:51:06 h – und ich bin einfach nur happy damit.
Samstag, 27. Juni 2020
Halbmarathon für Schweiz läuft, um den Greifensee
21.1 km in 1:51:06 h
5:16 min/km
flach
sonnig, 26°C
Die Resultate von Schweiz läuft sind bereits online, nur die Wertung der Dreiländer-Challenge mit Deutschland und Österreich folgt erst am Montag, 29. Juni 2020. Da bin ich dann mal gespannt, wie das so ausschaut und was da überhaupt gewertet wird. Keine Ahnung. Betreff Teilnehmerzahl waren einige hundert Läuferinnen und Läufer in der Schweiz dabei, aber dennoch hätte ich mir eine etwas grössere Teilnehmerzahl erhofft. So sind schweizweit beispielsweise lediglich 84 Läufer und 44 Läuferinnen den Halbmarathon gelaufen. Klar, es gab noch weitere Kategorien, von 5 Kilometer bis zum Marathon, aber dennoch. Irgendwie etwas schade, denn es war doch eine tolle Sache.
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