Weshalb ist die 400 Meter Rundbahn 400 Meter lang?
Ja, weshalb eigentlich ist die 400 Meter Rundbahn eben diese 400 Meter lang? Weshalb nicht 500 oder 333 oder 1000 Meter? Oder 550 Meter wie so manche Finnenbahn? Eine kurlige Frage, welche mir kürzlich bei einem Lauf durch den Kopf ging. Bei einem Lauf über ein vielfaches von den besagten 400 Metern. Also suchte ich nun nach einer Antwort, welche so spektakulär nicht ist, auch wenn es ganz viele Erklärungsmöglichkeiten gibt.
Wenn ich in meinen Laufschuhen unterwegs bin, so kann ich wunderbar abschalten und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Einfach mal was anderes denken, als an die alltäglichen Sorgen. So landeten meine Gedanken vor wenigen Tagen auf die 400 Meter Rundbahn einer Leichtathletikanlage. Selbst war ich so rein physisch so richtig weit weg davon, in Gedanken jedoch lief ich Runde für Runde.
Runde 1: Die Frage
Während ich so im Zürcher Oberland durch den Wald laufe, sprinten meine Gedanken über die Bahn. 100 Meter, 200, 300, bis 400 Meter. Dann ist man einmal herum. Zwei Geraden, zwei Kurven. Aber weshalb eigentlich sind es exakt diese 400 Meter? Eine Frage, die es sich zu stellen eigentlich nicht wirklich lohnt, die mich aber trotzdem nicht mehr loslies.
Runde 2: Die möglichen Gründe
Wäre es nicht praktischer, die Rundbahn etwas länger zu gestalten? Für einen 1’000 Meter Lauf muss man krumme 2.5 mal im Kreis laufen. Nun ja, für die populäreren 800 Meter stimmt es dann wieder mit genau zwei Runden. Aber wäre die Bahn 500 Meter lang, so wäre der 1’000 Meter Lauf vieleicht das Mass aller Dinge. Auch für einen 12-Minuten-Testlauf riskiert man den Schwindel zu kriegen. Satte sieben Mal muss man im Kreis laufen, um auf 2.8 Kilometer zu kommen.
Aber eben, weshalb 400 Meter? Kommt das von der Grösse des Fussballfeldes mit welchem eine Leichtathletik-Rundbahn so oft das Stadion teilt? FIFA und Uefa haben ja oft den Drang zu einem gewissen Grössenwahn und so liegt dieser Gedanke gar nicht mal so fern. Oder sind es die 100 Meter der Königsdisziplin eines jeden Leichtathletik-Meetings? Zweimal 100 Meter auf jeder Seite plus noch zweimal 100 Meter in den Kurven? Macht doch summasumarum glatte 400 Meter.
Vielleicht hat man ja auch mal sämtliche Disziplinen nach ihrem Platzbedarf analysiert und so definiert, wie lange die Bahn darum herum für ein optimales Meeting sein muss respektive sein darf? Oder aber man hat geschaut, wie lange der Mensch fähig ist, so wirklich intensiv zu sprinten? Der 400 Meter Lauf gilt ja als längste Sprintdistanz. Und auch der 800 Meter Lauf ist ein unglaublich schneller Lauf, welcher man im Verständnis von uns Normalsportlichen ebenfalls als reiner Sprint betrachten könnte. Sowohl 400 wie 800 deuten klar auf eine Bahnlänge von 400 Meter hin. Nur, was war zuerst?
Runde 3: Die Antwort
Natürlich schwirrte noch eine weitere Möglichkeit durch meinen Kopf. Sind die 400 Meter am Ende abgeleitet von der englischen Meile? Eine Meile entsprechen ja bekanntlich 1609 (und was krummes) Meter. Auch wenn die Meile nicht zum internationalen Einheitensystem (SI) gehört, so kann ja die Länge der Rundbahn trotzdem daher abstammen. Und ganz genau so ist es auch.
Die Gründe liegen wohl darin, weil die Leichtathletik, wie wir sie heute kennen, aus England kommt. So entspricht eben die Länge der Innenkante von Bahn 1 einer Rundbahn einer gerundeten Vierteilmeile (exakt wären es 402.3 Meter). Die 400 Meter dürfen auf offiziellen Bahnen höchstens um vier Zentimeter nach oben abweichen, nicht aber nach unten. Bei einer Anlage mit acht Bahnen beträgt die Distanz auf der äussersten Bahn 8 bereits gut 450 Meter. Die beiden Geraden haben eine Länge von 84.4 Meter und die Kurven einen Radius von 36.5 Meter. Eine Bahn ist übrigens exakt 1.22 Meter breit.
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