Leuchtende Augen im dunklen Wald

Kürzer werden die Tage nun nicht mehr. Es ist der 21. Dezember, kurz vor Weihnachten und die Dunkelheit ist grad lang und vor allem schaurig dunkel. Wegen den nassen Wegen und des bedeckten Himmels herrscht speziell im Wald völlige Schwärze. Als mich dann heute Abend plötzlich vier Leuchtpunkte mitten aus dem Wald anstarrten, war das ganz speziell. Ich starrte zurück und dank meiner Stirnlampe erschienen zu den beiden Leuchtpunktpaaren auch die Körper der dazugehörigen Rehe. Einmal mehr ein wunderschönes Lauferlebnis.

Geplant war für heute mal wieder ein 12-Minuten-Testlauf „unten in der Fläche“, sprich in Fällanden entlang von Greifensee und Glatt. Daraus wurde dann ein 12-Minuten-Testlauf „oben durch den Wald“ von Pfaffhausen bis Witikon zur Rundbahn der Sportanlage Looren, wo ich 12 Minuten Vollgas geben wollte. Naja, es wurde schnell, aber es war auch schon schneller. Körper und Geist waren heute schlicht zu müde und erschöpft für einen wirklich schnellen Testlauf.

Gut tat es trotzdem und mittlerweile war es nun eben stockdunkel. Ich selbst war ja so schön beleuchtet wie der allerschönste Weihnachtsbaum mit rotem Licht hinten und weissem Scheinwerfer vorne sowie mit der reflektierenden Warnweste. Auf dem Rückweg durch den Wald kamen mir zwei Hundehalter entgegen und da leuchteten die Augen der Hunde beinahe stärker als ihr Leuchtband am Hals. Nicht, dass dieses Leuchtband schlecht war, ich war schlicht beeindruckt von den Augen.

Laufen Winter Dunkelheit Wald Reh
Sehen und gesehen werden auch in der schwärzesten Dunkelheit. (Foto: Dezember 2022)

Aber auch das kenne ich im Grunde bestens von unseren beiden Katzen. Wenn wir sie denn mal sehen. Sie sind eigentlich meist unterwegs, ausser das Wetter zeigt sich von der allerschlechtesten Seite. Oder sie wollen tatsächlich mal gestreichelt werden, was beim einen dann aber doch schon an eine riesengrosse Sensation grenzt. Oder aber sie haben Hunger. Oh ja, dann kommen sie natürlich. Und dann möchten sie selbstverständlich sofort und ohne Verzögerung – also JETZT – ihr Futter serviert bekommen.

Egal, die Katzen sind mir beim Laufen dann eher egal. Und heute sowieso, denn plötzlich starrten mich aus dem Wald heraus vier Leuchtpunkte an. Aber nein, dort spazieren kaum Hunde. Und nein, unsere Katzen sind es bestimmt auch nicht. Aber oha, da stehen zwei Rehe! Cool! Ich starrte mitsamt Stirnlampe entgegen und so verharrten wir alle eine kurze Weile. Nebenan waren noch weitere Tiere, was das starke Rascheln verriet. Diese zu sehen war dann jedoch schlicht unmöglich. Wenig später lief mir dann sogar nochmals ein Reh beinahe über den Weg. Diesmal ohne Leuchtaugen, dafür wunderbar angeleuchtet.

Ich lief weiter, der wohltuenden Dusche entgegen und überliess die Wildtiere ihrem eigenen Dasein. So soll es ja auch sein. Aber bestimmt leuchten sie auch jetzt noch irgendwo im Wald mit ihren Leuchtaugen einem Lebewesen entgegen. Ich selbst sag einfach: Bis bald mal wieder.


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